Der Talisman
(Posse mit Gesang in 3 Akten von Johann Nepomuk Nestroy)
Regie: Fritz Holy
Musikalische Begleitung:
Hanns Michael Jung
Technische Leitung: Günther Greilinger
Premiere: 27.11.2009
Personen und Ihre Darsteller
Titus Feuerfuchs, ein vazierende Barbiergeselle - -------------Alexander Wiedrich
Frau von Cypressenburg, Witwe - Ulrike Kantidis
Emma, ihre Tochter - Daniela Schiller
Constantia, ihre Kammerfrau - Romana Hauser
Flora Baumscheer, Gärtnerin - Christa Wiedrich
Plutzerkern, Gärtnergehilfe - Thomas Bauer
Monsieur Marquis, Friseur - Christian Preiszler
Spund, Bierversilberer - Walter Wiedrich
Christoph, ein Bauernbursch - Niki Wiedrich
Hans, ein Bauernbursch - Christoph Novak
Seppel, ein Bauernbursch - Martin Strobach
Hannerl, ein Bauernmädchen - Patrizia Titze
Bauernmädchen - Nina Titze, Daniela Schiller,
-------------Jenny Marenitsch
Gartenknechte - Martin Strobach, Hannes Kraus
Georg, Bedienter der Frau von Cypressenburg -
---------Niki Wiedrich
Herr von Platt - Kurti Krammer
Notarius Falk - Hannes Kraus
Salome Pockerl, Gänsehüterin - Isabella Wiedrich
Inhalt
1. Akt
Salome wird von den jungen Leuten im Dorf wegen ihrer roten Haare verspottet. Der gerade im Dorf erschienene rothaarige Titus schimpft seinerseits in einem Lied auf alle, die ihn wegen seiner roten Haare als Außenseiter behandeln. – Lied Titus I, 5 (R: „Drum auf d’ Haar muß man geh’n, / Nachher trifft man’s schon schön.“). – Er trifft auf Plutzerkern, der ihn für den neuen Gehilfen von Flora hält. Tatsächlich ist Titus an dieser Stelle interessiert. Salome, die glaubt, in Titus einen Leidensgefährten gefunden zu haben, bietet ihm an, ihm mit Hilfe ihres Bruders eine Anstellung beimBäckermeister zu besorgen. Doch der Meister möchte keinen Rothaarigen anstellen. Als Titus das durchgegangene Pferd eines Reisenden, des – nicht adeligen – Friseurs Monsieur Marquis, einfängt, schenkt dieser ihm zum Dank für seine Rettung eine schwarze Perücke, als Andenken und Talisman. – Lied Salome I, 15 (R: „Ja die Männer hab’ns gut, hab’ns gut, hab’ns gut!“). – Diese Perücke, die seine roten Haare verbirgt, verhilft Titus zu einer Stellung als Oberaufseher bei Flora, die ihm sogleich den Anzug ihres verstorbenen Mannes gibt, weil sie eine Hochzeit nicht ausschließt. Aber auch Constantia findet sofort Gefallen an Titus, besonders wegen seiner schwarzen Haare.
2. Akt
Titus ist von Constantia als Jäger eingestellt worden und trägt nun den Anzug ihres
verstorbenen Mannes. Außerdem läßt Constantia erkennen, daß sie Titus heiraten möchte, wodurch ihm eine Stellung als Jäger sicher wäre. Salome erscheint, auf der Suche nach dem rothaarigen
Jüngling. Als sie Titus erkennt, fällt sie in Ohnmacht, verrät ihn aber nicht. Constantia ist wegen der heftigen Reaktion Salomes mißtrauisch geworden, doch Titus kann ihre Bedenken zerstreuen.
Der Friseur, mit dem Constantia eine heimliche Beziehung unterhält, erscheint. Auch er erkennt Titus, doch auch er schweigt. Als Constantia fort ist, droht er Titus für den Fall einer Beziehung
zwischen ihm und Constantia mit dem Verrat seines Geheimnisses. Kurz darauf hört der Friseur, wie Titus im Schlaf von Constantia spricht, und nimmt ihm unbemerkt die Perücke weg. Durch die
Ankunft von Frau von Cypressenburg wird Titus geweckt und bemerkt den Verlust seiner Perücke. Ohne auf die Farbe zu achten, greift er sich eine andere Perücke und erscheint mit blonden Haaren vor
Frau von Cypressenburg. Auch ihr gefällt der charmante, blonde Jüngling. Sie stellt ihn als Sekretär ein und gibt ihm den Anzug ihres verstorbenen Mannes. Um sich vor Entdeckung zu schützen,
berichtet Titus Frau von Cypressenburg von der heimlichen Beziehung zwischen Constantia und dem Friseur und von dem Heiratsantrag, den Flora ihm gemacht hat. Sie veranlaßt sofort die Entlassung
aller drei. – Lied Titus II, 22 (R: „Ja, die Zeit ändert viel.“). – Chor II, 23. – Gerade als Frau von Cypressenburg Titus ihrer literarischen Gesellschaft vorstellt, erscheinen Flora und
Constantia, um sich über ihre Entlassung zu beschweren. Beide beharren darauf, Titus als schwarzhaarig zu kennen. Schließlich erscheint der Friseur und enthüllt das Geheimnis. Zum Entsetzen aller
zeigt Titus seine roten Haare.
3. Akt
Titus wurde aus dem Schloß gejagt und muß nun auch noch den Anzug zurückgeben. Salome trifft unterdessen Spund, den Onkel und einzigen Verwandten von Titus. Spund ist wegen Titus’ roter Haare nicht sonderlich gut auf ihn zu sprechen. Spund selbst ist durch Erbschaften zu Geld gekommen und möchte Titus durch die Übergabe eines Geschäftes eine gesicherte Existenz ermöglichen, um somit jegliche Beschädigung der Familienehre zu verhindern. Als Spund hört, daß Titus als Bedienter auf dem Schloß arbeitet, eilt er sofort dorthin, um ihn aus dieser unrühmlichen Beschäftigung zu befreien. Nachdem man im Schloß von Titus’ reicher Verwandschaft erfahren hat, schickt man sofort nach ihm. Der ahnungslose Titus setzt für den Gang zum Schloß die alte graue Perücke des verstorbenen Gärtners auf. In der Zwischenzeit hat jedoch Flora Plutzerkern beauftragt, die Perücke zurückzuholen. Als Georg Flora von Titus’ reichem Onkel erzählt, möchte sie Titus trotz seiner roten Haare heiraten. – Quodlibet-Terzett Titus, Flora, Salome III, 11: über die Hoffnungen der Liebe. Auch die von dem Friseur verlassene Constantia hofft wieder auf Titus. Ebenso wie Flora und Constantia findet auch Frau von Cypressenburg rote Haare, wenn sie zu einem reichen Mann gehören, gar nicht mehr scheußlich. – Lied Titus III, 16 (R: „Na, da hab’ i schon g’nur.“). – Titus trifft mit seiner grauen Perücke auf Spund und macht diesem weis, daß er aus Kummer über das Verhalten seines Onkels in einer einzigen Nacht ergraut sei. Spund ist so gerührt, daß er Titus auf der Stelle zu seinem Alleinerben einsetzt. In diesem Moment erscheint Salome und fordert, den Auftrag Plutzerkerns ausführend, die graue Perücke zurück. Titus zeigt seine roten Haare. Frau von Cypressenburg rettet die Situation, indem sie mit Gewißheit behauptet, daß Spund von Anfang an von der Perücke wußte. Titus schlägt jedoch sowohl das Erbe als auch die Heiratsanträge von Constantia und Flora aus, die es nur auf sein Geld abgesehen hatten. Er wird Salome heiraten und mit Spunds Hilfe ein Geschäft eröffnen. Titus: „Ich weiß Herr Vetter die roten Haar mißfallen Ihnen, sie mißfallen fast allgemein, warum aber, weil der Anblick zu ungewöhnlich is, wenn’s recht viel gäbet käm’ die Sach in Schwung, und daß das geschieht, wollen wir das unsrige beitragen
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