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Der reiche Pariser Bürger Orgon hat einen neuen Freund: Tartuffe, einen Mann von zweifelhafter Herkunft, dessen Demut und frommer Lebenswandel ihn zutiefst beeindrucken. Tartuffe wird zum Maßstab seines Denkens und Handelns. Leichten Herzens bietet Familienvater Orgon diesem neuen Guru alles an, was sein eigen ist: einen Platz in seinem Haus, die Hand seiner Tochter, obwohl sie anderweitig verliebt ist, und das Erbe seines Sohnes, den er ohne Skrupel enterbt. Es gibt nur einen Haken: Tartuffe ist ein exzellenter Heuchler. Mit seiner falschen Frömmigkeit und gespielten Liebenswürdigkeit hat er Orgon geschickt umgarnt. Orgon vertraut ihm mehr als seiner Familie, die verzweifelt versucht, den Gauner zu überführen. Als Tartuffe der Ehefrau Orgons nachstellt, kommt es zu einem turbulenten Showdown: die raffiniertesten Mittel werden aufgeboten, um Tartuffes wahres Wesen zu entlarven.
Auf meisterliche Weise versteht es Molière in seiner Komödie, heuchlerische Verhaltensweisen zu enthüllen. Die Verführbarkeit des Einzelnen zerstört hier beinahe eine Familie, und es erfordert sehr viel List und Mut, den selbst ernannten Tugendwächter Tartuffe zu überführen. Die Frage nach der Wahrhaftigkeit menschlicher Beziehungen stellt sich auch heute angesichts eines rasanten gesellschaftlichen Wandels, der Geld, Ruhm und Fitness als soziale Errungenschaften erscheinen lässt.

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